In Zeiten wie diesen lautet das Gebot der Stunde neue Wege beschreiten und zukunftsgerichtete Lösungen finden — als Gesellschaft und als Person. Wie das gelingen kann, dazu mehr in nachstehendem Blog oder Podcast. Wir sind keine Virologen und keine Politiker, sondern Coaches und Mentoren. Unser Ansatz zielt grundsätzlich auf nachhaltige persönliche Veränderung ab und darauf, wie sich Krisen grundsätzlich in Chancen wandeln lassen. Denn jede Herausforderung gibt uns die Möglichkeit, uns selbst zu hinterfragen und unbewusste Muster und Glaubenssätze aufzuspüren und zu wandeln.

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Ein erster Schritt in Richtung Entdeckung und Entwicklung guter Lösungsansätze ist es, sich möglichst umfassende Klarheit über das Problem zu verschaffen. Dazu gehört auch, sich konstruktiv mit Meinungen auseinanderzusetzen, die nicht der eigenen Überzeugung entsprechen. Zuhören heißt noch nicht zustimmen, aber aktiv Zuhören bedeutet, anderen Sichtweisen den gleichen Stellenwert einzuräumen wie den eigenen. Denn Probleme lassen sich bekanntlich niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Probleme sind in der Regel komplex, unsere Betrachtungsweise subjektiv und durch unsere Konditionierungen und Erfahrungen gefärbt. Es ist zielführend, den Begriff „Denkweise“ auch auf „Handlungs- und Lebensweise“ auszudehnen, da unser Denken der Dreh- und Angelpunkt unserer Aktionen und Reaktionen ist. Möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen fällt uns schwer, weil wir uns zur Entwicklung ganzheitlicher und nachhaltiger Problemlösungsstrategien von unserem vertrauten und einfachen Ursache-Wirkung-Denken lösen müssen. Es ist hilfreich zu erkennen, dass das, was uns bewegt, stört, verunsichert oder bedroht nur die Entsprechung unserer Persönlichkeitsstruktur (also des Innen) in der Außenwelt darstellt. Wenn wir uns davon verabschieden, dass die Lösung (Bekämpfung der Bedrohung) im Außen liegt, lassen wir den geschärften Blick nach innen zu.

 

Hier startet unsere Reise zu innovativen Strategien, die zu dir und deiner individuellen Situation passen, um Stress und die damit verbundenen negativen Emotionen (Ängste, Wut, Traurigkeit) abzubauen. Nur du selbst hast es in der Hand, dein Leben und deine Realität zu verändern. Das klappt nicht allein mit dem Lesen eines Ratgebers oder unserer Blogbeiträge, sondern nur durch konsequente Anwendung der daraus gewonnenen Erkenntnisse. Wer darüber mehr wissen will, findet weiterführende Infos in unserem Buch „Lebensmeisterei“ oder kann sich für ein Mentoring entscheiden.

Also legen wir los. Wir haben das individuelle Krisen-Bekämpfungs-Paket in überschaubare Häppchen gegliedert:

1.     „Bedrohung im Außen“ und vertraute Lösungsstrategien

2.     Parallelen zwischen Bedrohungen im Außen und inneren Konflikten

3.     Zusammenhang zwischen Bedürfnissen und Stressbewältigungsstrategien

4.     Entwicklung neuer, hilfreicher Strategien

1 .„Bedrohung im Außen“ und vertraute Lösungsstrategien

Erstmals haben wir es mit einem nicht sichtbaren Feind – der als höchst gefährlich eingestuft wird – zu tun. Bislang kannten wir unsere Gegner. Vielleicht nicht persönlich, aber in der Regel ließen sich Staaten, Gruppierungen oder Menschen schnell identifizieren und gegebenenfalls als Bedrohung einstufen. Damit fiel es mehr oder weniger leicht, sie zu verfolgen, zu bekämpfen, zu bestrafen oder auszulöschen. Selbst vermeintlichen „Feinden“, die durch uns nicht eindeutig identifiziert oder personifiziert werden können – andere Religionen, Kommunismus, Terrorismus etc. – lassen sich Repräsentanten (Personen oder Personengruppen) zuordnen. Das erleichtert es uns, zielgerichtet in Aktion zu treten, unsere Ablehnung zu adressieren und Verteidigungsstrategien aufzubauen. An diese Vorgehensmuster gewohnt, versuchen wir sie auch bei unserem neuen, unsichtbaren Gegner, dem Coronavirus, anzuwenden. Da er für uns unsichtbar ist, bemühen wir uns verzweifelt, den „Feind“ treffsicher auszumachen; Medien, Pharmaindustrie, Politiker, Mitglieder der Risikogruppe, Klopapier-Horter, Jugendliche die Partys feiern, alle die nicht mindestens 1,5 Meter Abstand halten, Personen die husten oder niesen, somit auch Pollenallergiker oder Asthmakranke. Leider gehen unsere Mutmaßungen und Schuldzuweisungen ins Leere, denn weder haben wir die Macht, gegen den vermeintlichen Bösewicht vorzugehen, noch lassen sich das Virus und sein Träger eindeutig entlarven. Selbst jemand, der weder niest noch hustet, kann bereits infiziert sein. Die damit verbundene Unsicherheit stellt jeden Einzelnen von uns vor die Herausforderung, eine Lösung für ein nicht klar umrissenes Problem zu finden. Denn wie immer, greifen auch in dieser Krise zuallererst die in unseren ältesten Gehirnregionen verankerten Kriseninterventionen: Angriff, Flucht oder Totstellen.

2. Parallelen zwischen Bedrohungen im Außen und inneren Konflikten

„Corona“ ist derzeit die Überschrift für eine aktuelle Bedrohung. Doch wirklich Angst macht uns nicht das Virus. Weder haben wir es gesehen, noch haben wir eine Idee, wie wir ihm entkommen sollen. Aber das, was berichtet und behauptet wird, welche Empfehlungen ausgesprochen und Vorschriften erlassen werden oder wie sich Menschen verhalten, das ist es, was uns ordentlich durchbeutelt. Je nach Persönlichkeitsstruktur haben wir unterschiedliche unangenehme Empfindungen. Dafür machen wir, wie bereits ausgeführt, gerne diejenigen verantwortlich, die unserem Feindbild am ehesten entsprechen (Punkt 1). Würden sich jene anders verhalten, anders kommunizieren, anders entscheiden oder einfach aus unserem Leben verschwinden, wäre unsere Welt wieder im Lot.

Die Alternative ist, die Krise als eine Chance zu begreifen, um persönliche Veränderungen anzugehen und Klarheit darüber zu gewinnen, wie wir grundsätzlich mit Herausforderungen umgehen. Wir haben nur einen bedingten Einfluss auf das, was im Außen geschieht. Aber wir haben einen 100 %igen Einfluss darauf, wie wir damit umgehen und wie wir reagieren. Es liegt an uns, unser Verhalten und unsere Denkweise zu verändern, um innere Spannungen abzubauen und Stress zu bewältigen.  

3. Zusammenhang zwischen Bedürfnissen und Stressbewältigungsstrategien

Probleme haben immer zwei Seiten – einen klar erkennbaren und vermeintlich auslösenden Sachverhalt und eine Ursache auf der unbewussten „emotionalen“ Ebene. Die Frage, die wir uns in einer Belastungssituation zuerst stellen sollten, lautet: Welches meiner Bedürfnisse und welche meiner bisher erfolgreichen Bedürfnis-Erfüllungs-Strategien sind von der Krise bedroht? Dabei muss an dieser Stelle der Blick auf die vier Bedürfnisklassen Selbstbestimmung – Kontakt – Sicherheit – Balance genügen. Wer sich damit detaillierter beschäftigen möchte, kann uns gerne kontaktieren.

Bedürfnis „Selbstbestimmung

Menschen mit dem starken Bedürfnis nach Selbstbestimmung entscheiden sich in der Regel für folgende Erfüllungsstrategien:

•  Beruflich erfolgreich sein

•  Selbständigkeit

•  Eigene Ziele verfolgen

•  Freiheiten und Annehmlichkeiten genießen

•  Selbstbestimmt Entscheidungen treffen

Bedürfnis „Kontakt

Menschen mit dem starken Bedürfnis nach Kontakt entscheiden sich in der Regel für folgende Erfüllungsstrategien:

•  Vernetzung

•  Soziales Engagement

•  Nähe und Verbundenheit zu anderen Menschen

•  Arbeit in Projekten

•  Gewähren von Hilfe und Unterstützung

Bedürfnis „Sicherheit

Menschen mit dem starken Bedürfnis nach Sicherheit entscheiden sich in der Regel für folgende Erfüllungsstrategien:

• Kontrolle behalten

•  Schaffen von zuverlässigen Strukturen

•  Einhalten von Recht und Ordnung

•  Standardisierung von Verhaltensweisen und Prozessen

•  Materielle Sicherheit

Bedürfnis „Balance

Menschen mit dem starken Bedürfnis nach Balance entscheiden sich in der Regel für folgende Erfüllungsstrategien:

•  Fokus auf Spaß und Freude

•  Kreativität

•  Ruhe und Erholung

•  Ideenfindung

Wir alle haben die gleichen Bedürfnisse, doch in der Regel sind bestimmte davon aufgrund unserer Lebensgeschichte und unserer Erfahrungen vorherrschend. Wenn von einer Krise alle Menschen betroffen sind, stellt das einen zentralen Angriff auf unsere kollektiven Bedürfnis-Erfüllungs-Strategien dar. So sehnen sich sicherheitsorientierte Menschen nach noch strengeren Maßnahmen hinsichtlich einer Isolation. Die Kontaktorientierten danach, gerade in solch belastenden Situationen nicht allein zu sein. Selbstbestimmungsfans ärgern sich, nur mehr eingeschränkt Entscheidungen treffen zu können. Und von Balance kann mit Blick auf die laufende Berichterstattung keine Rede sein.  

Jede der „Bedürfnisgruppen“ ist im Recht, wobei es natürlich auch viele Menschen gibt, die zwischen mehreren Gruppen hin und her pendeln. Eine im Außen zu definierende Pauschallösung müsste, damit sie Akzeptanz findet, auf alle Strategien der Bedürfnisklassen einzahlen, was nicht zu leisten ist.

4. Entwicklung neuer, hilfreicher Strategien

An diesem Punkt kommen wir wieder bei uns selbst an. Es empfiehlt sich Klarheit zu gewinnen, wo der Schwerpunkt bei den eigenen Bedürfnissen liegt und welche Strategien jeder von uns zu deren Erfüllung gewählt hat. Herrscht hierzu Klarheit, lassen sich – ausgehend von den im Moment wichtigsten Bedürfnissen – neue Strategien etnwickeln. Hierbei können Fragen wie diese unterstützen:

  • Inwieweit macht es die momentane Situation erforderlich, meine Bedürfnisse zu hinterfragen? Wiegt derzeit ein bislang nicht beachtetes Bedürfnis vielleicht mehr als andere?
  • Ist es eventuell entlastend, mein Bedürfnis nach Selbstbestimmung vorübergehend zurückzustellen und das nach Kontakt stärker zu pflegen? Also z. B. statt beruflichen Erfolg anzustreben, sich intensiver der Familie zu widmen?
  • Oder umgekehrt: Kann ich auch vorübergehend auf mich allein gestellt gut leben und den zumeist vernachlässigten Kontakt zu mir selbst intensivieren?
  • Warum entscheide ich mich für Hamsterkäufe, statt mir z. B. kreative Gedanken zu machen, wie ich nachhaltig regionale Produzenten unterstützen kann?
  • Mit welchen Strategien könnte ich meinem persönlichen Angst- und Sorgenprofil wirksam begegnen?
  • ..

Die Krise fordert uns auf, statt noch mehr vom Gleichen zu denken oder zu tun, neue Wege zu beschreiten. Auch, wenn diese anfangs meist schmal und holprig erscheinen – je öfter wir sie beschreiten, desto breiter und vertrauter werden sie. Nutze die Krise als Chance! Damit lässt sich auch die Zeit, die uns gerade „geschenkt“ wird, weil wir weniger Alltag zu bewältigen haben, optimal nutzen.

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